Donnerstag, 26. April 2012

Leipzig Windmühlenweg

Heute wurde ich durch Recherche in einem Wikipedia-Artikel darauf Aufmerksam, dass aus dem Leipziger Windmühlenweg Anfang des 20 Jahrhunderts nicht etwa später die Windmühlenstraße wurde...

Stattdessen wurde der Windmühlenweg - die Ursprüngliche Verlängerung der Windmühlenstraße, in die Philipp-Rosenthal-Straße - die fast parallel zur Straße des 18. Oktobers verläuft - umbenannt (im 3. Reich erfolgte eine weitere Umbenennung in Kaiser Maximilanstraße)! Das hätte bedeutet, dass das Architekturbüro von Georg Wommer vor ca. 110 Jahren sich nicht in der Windmühlenstr. 48, sondern in der Philipp-Rosenthal-Straße 48 in Leipzig befand! Es war schwer zu rekonstruieren auf welcher Höhe sich das Gebäude befand. Die damalige Irrenklinik wurde mit Nr 20 adressiert... Jedoch folgten damals auf der Straße nicht mehr viele Häuser - wo/wie kommt also Nr 48 zu Stande? ...

Kurz darauf musste ich feststellen, dass ich einem Bären aufgesessen war... Die Quelle von 1913 spricht nur vom Windmühlenweg... allerdings nicht 48 - diese Adresse mit der Nr 48 beruht wiederum auf einer älteren Quelle - einem Adressverzeichnis - mit der Windmühlenstr. 48! Also war alles korrekt ... doch auf welche Adresse bezieht sich dann folgende Quelle..?
books.google.de1914 - Snippet-Ansicht
G. Wommer, lc, Windmiihlenweg, and H. Hense, 31, Querstrasse, both of Leipzig, Germanv. (June 16, 1913.) This invention relates to a potato digging machine, which has a digging wheel with digging forks arranged in such a manner that ...

Mittwoch, 18. April 2012

Saxonia Schafskopf-Spiel um 1925

Heute habe ich mich über eine sehr nette E-Mail gefreut...  Ein Herr meldete sich bei mir mit der Info zu einem für mich neuen/noch unbekannten "Puzzle-Teil" meiner Forschung in Form einer Schafskopf-Spielkarte mit den Gebrüdern Wommer/Saxonia als Werbeträger.

Natürlich war ich an einem Foto/Scan oder auch an dem Original interessiert! Wie sich nach einer weiteren E-Mail herausstellte ist er Sammler von  Schafkopfkarten. Das Hobby mit den Schafskopfkarten scheint auch eine Wissenschaft für sich zu sein... Mit vielen weiteren detailreichen Informationen zu diesem Thema gelang es mir das Kartenspiel um 1925 zeitlich einzuordnen.

Zum Blatt: Es ist ein "bayerisches Blatt" mit 36 Karten. Es wird für das Spiel Schafkopf verwendet oder Tarock. Es gibt auch ein sächsisches Bild mit 32 Karten/ohne 6er. Interessant ist der Punkt sich für das bayrische Blatt zu entscheiden, obwohl die Firma den Sitz in Leipzig hatte. Vielleicht war es für die bayerische Kunden gedacht, als Werbetrommel für die Aktiengesellschaft - was in diese Zeit laut Steuerstempel passt, oder einfach praktischer Natur, da universell einsetzbar?

Der Steuer-Stempel auf Herz-Sau sagt was über das Herstelljahr aus und wo das Spiel hergestellt wurde, also Stralsund: http://www.endebrock.de/stamps-de/st-d.html

Sonntag, 15. April 2012

Google Books Suche...

Leider funktioniert die Google Buch-Suche oft nicht recht schlüssig: In den Suchergebnissen kommt es recht häufig zu Treffern - wenn auch etwas kryptisch wie z.B....

"... und fehraniialt für Fraueukleioung und _ mi. kuniigewerbe _ fiumarievogel-wommer Leipzig, Werltraße 22, frtiher münchen.",

die dann beim anklicken keine Ergebnisse zeigen. Auch die Suche im Buch nach Schlagworten ist dann meistens vergebens, leider - Trotzdem habe ich über die einfache Suche mit der Zusammenfassung eine neue Adresse einer Schwester meines Ur-Opas - Marie Vogel-Wommer - ausfindig machen können, und den Beweis, dass sie wieder von München nach Leipzig vor 1915 gezogen ist. Das Buch:

Der Kunstwart

, Band 29,Ausgabe 4
Frontcover
Georg D. W. Callwey, 1916

Neue Firma - Chroma GmbH

Chroma GmbH...noch ein neuer Firmenzweig? Oder eine Firma, die das System Wommer in Berlin, Spendaler Str. 4 verwendete? Schon wieder so viele Fragen... Das Originalgebäude ist im Krieg verschwunden.

Ein Spaziergang in die Vergangenheit

Georg WommerUnd wieder so ein Zufallsfund in Leipzig. Der Anlass dafür war die LVB-Marketingmaßnahme, mit der man mittels Autozulassung eine Woche lang kostenlos die Straßenbahn in Leipzig nutzen konnte. So kam es, dass sich meine Eltern letzte Woche in der Jahnallee 71 in Leipzig Alt-Lindenau wiederfanden. Dort steht bekanntlich ein Gebäude von errichtet von Georg Wommer. Glücklicher Weise wollten sie sich noch ein bisschen die Füße vertreten... Und plötzlich standen sie vor seinem Ingenieur- und Architekturbüro - ein recht imposantes Gebäude gleich um die Ecke der Jahnallee. Das ehemalige Büro befindet sich in der Luppenstraße 5-9, Alt-Lindenau, Leipzig.

Um 1910 wurde dieses Gebäude errichtet - deshalb vermute ich, das dieses Büro ab 1910 als neuer Firmensitz diente.
Sein Büro befand sich zuvor in der Windmühlenstraße 48 in Leipzig. Georg Wommer widmete sich im Gegensatz zu den Gebrüdern Wommer dem Bau von Fabrikbauten, maschinellen Anlagen sowie Betriebsanlagen.


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Freitag, 6. April 2012

Wommer – Werk GmbH - Neue Informationen


Viele Fragen zum mir noch recht unbekannten Mitgründer der "Gebrüder Wommer" - Karl Wommer - haben sich heute mit einem Besuch auf ebay aufgelöst - aber mindestens doppelt so viele wurden wieder aufgeworfen. Auf Ebay fand ich eine über 89 Jahre alte Original Reklame & Firmenhistorie der "Wommer – Werk GmbH Lipsia" von 1923 entnommen aus einem Magazin! Aus dem Dokument geht hervor, dass Karl in starker Konkurrenz zu seinem Bruder Max Wommer - damals Alleininhaber der "Gebrüder Wommer" in der Gießerstraße - stand und de fakto die gleichen Maschinen nur wenige 100 Meter von ihm entfernt produzierte:

Eine neue Fabrik in Leipzig Plagwitz in der Zschochersche Straße 58-60 befand sich damals auf einem Grundstück von ca 6000m² für die "Wommer – Werk GmbH Lipsia" im Bau. Beim Vergleichen der Zeichnung in der Werbeanzeige mit Google Streetview & Earth können nur die Bürokomplexe wiedererkannt werden. Nur Schemenhaft zeichnet sich der ehemalige Grundriss des Fabrikgebäudes ab. Doch was passierte damals mit dieser Fabrik genau? Nur wenige Jahre später um 1928 wird auf die Firma in der Eisenbahnstraße 7 - mit einer sehr viel kleineren Kapazität - in einem Firmenverzeichnis referenziert... Wurden die Bestrebungen von Karl Wommer von der damaligen Hyperinflation um 1923 jäh gestoppt? Spielte die Konkurrenz zu seinem Bruder Max eine Rolle. Oder war die beginnende Weltwirtschaftskrise der Grund? An wen wurde das Grundstück veräußert? Viele Fragen, die noch zu Lösen sind...


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Ach ja - das Prospekt hab ich natürlich gekauft. Falls sie im Besitz derartiger Zeitzeugnisse sind, bin ich natürlich daran interessiert!