Sonntag, 2. Februar 2014

E-Motor "Wommer-Werk" entdeckt

E-Motor Wommer-Werk Leipzig
E-Motor Wommer-Werk Leipzig
Wieder einmal bekam ich eine nette E-Mail, die mir ein weiteres Puzzle-Teil der Vergangenheit zuspielte. Herr Klose vom Verein IG Historischer Elektromaschinenbau Leipzig e.V.  www.historischer-elektromaschinenbau.de (ein Verein, welcher sich mit der Historie des Elektromaschinenbaus beschäftigt) machte mich darauf aufmerksam, dass in einem Museum im bayrischen Furthermühle ein Elektromotor des Leipziger Wommer-Werk ausgestellt wird. Da die Periode der E-Motorproduktion  des Wommer-Werk nur von kurzer Dauer war, ist dies ein besonders seltener Fund! Ich gehe davon aus, dass dieser Motor rund 100 Jahre alt sein muss.

Wofür der Motor genutzt wurde ist mir jedoch noch ein Rätsel. Die Jagt geht weiter!

Sonntag, 23. Dezember 2012

Max Wommer - die Zeit in Marokko

Durch Zufall bin ich soeben auf die Arbeit von Prof. Dr. Gunther Mai gestoßen.
Er hat im November eine biographische Liste deutscher Auswanderer nach Marokko den so-genannten Marokko-Deutschen veröffentlicht. Die Arbeiten an dem Projekt „Die Marokko-Deutschen 1873/78-1914/18“ wurden unterstützt durch das Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt und die Deutsche Forschungsgemeinschaft.

Unter den Marokko-Deutschen befindet sich auch Max Wommer - der spätere Inhaber der Gebrüder Wommer, wodurch die bisher einzige Quelle zum 50-jährigem Jubiläum der Firma bestätigt wird!
Desweiteren ist nun näheres zu dem eigentlichen Betätigungsfeld bekannt: 1905 in Mazagan, später Prokura für die Filiale von Richard Heckmann, Algier, in Safi, als der eine Firma in Tanger mit Zweigniederlassung in Safi einrichtete.



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Brief aus den 80ern

Im letzten Sommer fand ich einen Brief aus dem Nachlass meines Großonkels Alexander - Ein von uns entfernt Verwandter Jürgen P.E. Bartsch (damals wohnhaft in Parkstraße 1 Nohfelden) erwähnt in dem Brief Informationen über das Stammwerk der Gebrüder Wommer.

Leider scheint er schon lange nicht mehr unter dieser Adresse wohnhaft zu sein. Auch eine ausführliche Recherche verlief ergebnislos. Ich bin mir sicher, dass hier noch wertvolle Informationen auf mich warten...
Über Hinweise zu Jürgen P.E. Bartsch bin ich natürlich sehr dankbar!

Sonntag, 28. Oktober 2012

Jugendstil - mit Familienforschung Geschichte umgeschrieben

Seit bereits einiger Zeit ist mir bekannt, dass die Leipziger Firmen Gustav Nietzschmann (Mastochsenschlächterei und Fabrik feiner Fleisch- und Wurstwaren) und Wilh. Wommer (Maschinenfabrik) zur Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung Leipzig 1897 einen gemeinsamen Ausstellungspavillon von Paul Möbius erbauen ließen. Beschrieben wurde der Pavillon als "vom Hergebrachten stark abweichend mit gewagt humoristisch-phantastischen Motiven, die einen gewissen Schwung entwickeln".

Pavillon Nietzschmann-Wommer
Bekannt war mir, dass Möbius ein berühmter Vertreter des Jugendstils war. Auch die Architektur des Pavillons zeigt ganz klar Züge des Jugendstils. Doch laut Wikipedia wurde der Begriff des "Jugendstils" auf 1901 datiert, was einige Fragen meinerseits auf-warf... Wie ist die zeitliche Diskrepanz zu erklären?

Zitat in Wikipedia: "Beim Aufkommen des Begriffs um 1901 wird der Jugend- und Secessionsstil in den einschlägigen Zeitschriften (''Dekorative Kunst'', Autoren: [[Hermann Muthesius]], [[Julius Meier-Graefe]]) als kritisches Etikett für die modische Popularisierung und die dabei als karikierend empfundene Nachahmung der neuen Formen in den (Einzel-)Werken von Künstlern wie [[Henry van de Velde]] durch die Industrie mit ihrer („billigen“) kunstgewerblichen Massenproduktion verwendet."

Ich war mir sicher, dass ich in einer zuvor gesichteten Quelle den Begriff im Zusammenhang mit den Pavillon  gelesen hatte! Durch die Google-Books-Recherche in der OCR-gescannte Bücher auf Schlagworte überprüft werden können, konnte ich die Quelle wieder ausfindig machen - mit einem kleinen Trick: Die OCR-Scanner arbeiten nicht sauber - so musste ich nach "Iugendstil" suchen - um die Quelle ausfindig zu machen. Meine Mutmaßung wurde bestätigt...

  1. Georg Hirth: Wege zur Freiheit S.525 - Verlag der Münchner Jugend, 1903 - 546 Seiten
  2. M.G. Conrad (1885-1900); Arthur Seidl (1901-02): Die Gesellschaft, Band 16, Teil 2 - E. Pierson, 1970 - S.246


Die Kunstgeschichte zum Jugendstil in Wikipedia musste also umgeschrieben werden! Zurückdatiert um 4 Jahre! Geburtsstunde war nach meiner Recherche jener Ausstellungspavillon, der von Gustav Nietzschmann und meinen Vorfahren finanziert wurde. Eine große Überraschung, die mich auch mit ein wenig Stolz erfüllt...
Nach dem Verfassen des neuen Textes, fügte ich diesen in Wikipedia über den "Bearbeiten"-Link ein.
Durch Beleg über Quellen mit Hilfe von Google Books (das Einfügen der Quellen bedarf in Wikipedia einiger Übung), wurden meine neuen Erkenntnisse aus den Vorschlagmodus auch schnell überprüft und in Wikipedia aufgenommen. Der Aufwand hat sich voll gelohnt! Nie hätte ich gedacht, dass meine persönliche Familienforschung zum Um-datieren einer ganzen Kunstrichtung führen würde!

UPDATE 31.08.2013:
Ein Rundgang über das Ausstellungsgelände wird jetzt über SLUB Dresden ermöglicht!

Montag, 16. Juli 2012

Max Wommer förderte Ostwalds Kolloidabteilung in Leipzig

Wolfgang Ostwald, der Sohn des Nobelpreisträgers für Chemie von 1909 Wilhelm Ostwald (1853-1932), konnte mit Hilfe der materiellen Unterstützung von Max Wommer Anfang der 20er Jahre eine „Kolloid-Abteilung“ im Physikalisch chemischen Institut Leipzig aufbauen.

Wolfgang OSTWALD benötigte damals für seine Praktikumsversuche und Forschungsarbeiten geeignete Laborräume und erhob diesbezüglich berechtigte Forderungen. Durch die materielle Unterstützung der Leipziger Industriellen Dr. F. KÖNIG (Rauchwarenfärberei) und M. WOMMER (Maschinenfabrik) konnte sich Wolfgang OSTWALD 1922/23 einige Bodenräume des „PCI“ als „Kolloidabteilung“ einrichten. 


Bezüglich einer einer gemeinsamen Aufarbeitung der Zusammenarbeit Ostwalds mit Max Wommer habe ich eine Anfrage an die Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft zu Großbothen e.V. gestellt. Ich hoffe auf eine aufschlussreiche neue Erkenntnisse.

Update: Ich bedanke mich über das Feedback der Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft, die mir freundlicher Weise eine Aktennotiz zum Beleg der Fördermaßnahmen zur Verfügung stellten.

Montag, 28. Mai 2012

Familiengrab der Familie Weiße in Lützen

Grab der Familie Weiße und Auerbach Lützen
Vor einigen Wochen unternahm ich eine Radtour nach Lützen, bei Leipzig - Teilweise nutze ich dazu den vor kurzem entstandenen Radweg der sich auf einer ehemaligen Eisenbahnstrecke befindet. Dort wollte ich nach Spuren meines Opas Mutter suchen. Der Anlaufpunkt war der Friedhof, der glücklicher Weise nicht sehr groß ist, so dass ich in ca 1er Stunde alle Gräber abgehen konnte. In strömenden Regen fand ich, dann endlich das Grab der Familie Weiße - und auch einen Hinweis auf Erwin & Susanne - die als letztes noch in Lützen mit meinem Opa in Kontakt standen. Jetzt kenne ich Ihren Nachnamen "Auerbach"- leider sind beide schon verstorben. Ich vermute, dass es sich bei Susanne um eine gebürtige Weisse handeln muss. Um das Grab scheint sich jedenfalls noch gekümmert zu werden. Bei Gelegenheit werde ich dem nachgehen, um mehr Informationen zu erhalten.

Sonntag, 20. Mai 2012

Archäologie mit Google Maps

Archäologie mit Google Maps ist eine gängige Praxis von professionellen - aber auch vielen Hobby-Archäologen. Jetzt kam ich auch in die Verlegenheit die Existenz des Wommerwerk in der Leipzig Plagwitz in der Zschochersche Straße 58-60 zu überprüfen, das dort wahrscheinlich für nur wenige Jahre stand. Die Bürohäuser zum Werk stehen ja heute noch. Doch wo sind die Spuren der großen Fabrikhalle?

Auf dem Areal ist in den letzten Jahren eine Wohnsiedlung mit vielen kleinen Gärten entstanden - Keine Spuren zu der ehemaligen Fleischereimaschinen-Produktion scheinen vorhanden zu sein... Doch dann hatte ich die Idee einen Blick mit Google Earth auf das Areal zu werfen - Glücklicher Weise sind die Aufnahmen einige Jahre alt. Dort ist noch nichts von der Wohnsiedlung auf dem ehemaligen Industriegelände zu sehen. Dafür zeichnet sich recht deutlich der Grundriss der ehemaligen Fabrikhalle ab - ein eindeutiger Beweis, dass zumindest mit dem Bau der Halle begonnen wurde!